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Vor 500 Jahren lag Veränderung in der Luft:

Die Neue Welt war entdeckt und eröffnete den westeuropäischen Mächten den Sprung zur weltweiten Dominanz. Der Buchdruck gab der Verbreitung von Information, Wissen und Agitation eine nie dagewesene Dimension und Schlagkraft. Schon vorher hatten es wenige mutige Einzelpersonen gewagt, sich mit weltlichen und kirchlichen Obrigkeiten kritisch auseinander zu setzen, die aber ihren Mut oft mit dem Verlust der Freiheit oder gar des eigenen Lebens bezahlen mussten. Spätestens mit diesen Entdeckungen wurde jedoch nicht nur die Befreiung von religiöser Engstirnigkeit, sondern nichts weniger als die Befreiung des menschlichen Geistes eingeläutet. Maßgeblichen Anteil an diesem Prozess hatte Martin Luther mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen. Auch wenn diese Thesen in ihrem Kern mit dem Ablasshandel, also dem Erlösen von Sünden gegen Geldzahlung, nur einen vergleichsweise kleinen Aspekt des damaligen Lebens zum Inhalt hatten, so prangerten sie doch einen Missstand an, der alle Menschen betraf und alle tief bewegte. Folglich war Luthers Kritik in ihrer Zeit fast zwingend notwendig, weil sie über diesen vordergründig begrenzten Bereich hinaus die verkündeten Wahrheiten der Katholischen Kirche frontal attackierte und damit ein sichtbares Zeichen gegen die alles beeinflussende Dogmatik der Institution Kirche als einem maßgeblichen Teil der damaligen Obrigkeit setzte.

Heute stehen wir wieder vor einem Umbruch:

Die Dominanz des Westens neigt sich ihrem Ende entgegen. Das im Westen entworfene Wirtschaftsmodell, das breiten Bevölkerungsschichten aus der Armut verholfen und einen vorher nie dagewesenen Wohlstand beschert hat, führt weltweit zu Verwerfungen und zu großen Veränderungen. Bei uns lange als sicher geglaubte Wahrheiten wie Demokratie und Menschenrechte werden hinterfragt durch die Auswirkungen der Migration von Millionen von Menschen. Die europäischen Gesellschaften stehen – wie vor 500 Jahren – vor einer erneuten Spaltung und inneren Zerreißprobe, deren Ausgang und Folgen ebenso wenig absehbar sind wie damals. Um die Autorität der selbsternannten Meinungsführer (= Obrigkeit in der medialen Gesellschaft) in gleicher Weise in Frage zu stellen, wie das Luther zu seiner Zeit getan hat, ist es

nach 500 Jahren erneut notwendig,

Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg zu schlagen.

Heute zum alle und alles bewegenden Thema der Migration!